Den Fokus immer vor Augen

Seit seinen Kindheitstagen fühlt sich Alex Rohr, geboren in Bern, in den Bergen zu Hause. In seiner Familie sind allesamt am Bergunterwegs, wenn auch gleich eher auf den klassischen Hochtouren. Sportklettern war in Alex Kindheit damals noch kein Thema. Heute ist der 25-Jährige ein professioneller Sportkletterer, der bereits eine Vielzahl an Routen in der Schwierigkeit 9a hat klettern können. Erfolge, die sich sehen lassen!

Entschlossenheit ist der Schlüssel zum Erfolg

Erst 2013 ist er aus Zufall durch einen guten Freund zum Sportklettern gekommen. Direkt wusste er, „das ist mein Ding“, so Alex. Das Gefühl, welches man nach einem erreichten Ziel, einem Durchstieg einer der weltanspruchsvollsten Routen, bekommt ist unbeschreiblich. So motiviert sich Alex seit Beginn immer wieder und richtet sein Leben ganz auf seine Leidenschaft aus.

Mit seinem kompromisslosen und fokussierten Training und seiner Entschlossenheit, gehört Alex Rohr mittlerweile zu den besten der Welt.

Speziell für das Sportklettern ha sich Alex entschieden, weil es hier eine besondere Athletik bedarf, wie eine Art Kunstturnen, so Alex. Sportklettern aber auch Bouldern, wo Alex ebenfalls aktiv ist, kann Indoor als auch Outdoor erfolgen. Das Klettern in der Halle, dient meist als Training um sich auf die Projekte im Outdoor vorzubereiten. In der Halle hat man zudem die Möglichkeit die Griffe und Kletterrouten spezifischer vorzubereiten und zu durchsteigen.

Auf die Frage, was für ihn sein bisher größter Erfolg sei, fällt es Alex schwer, sich auf einen erfolgreichen Durchstieg zu festzulegen. Alle Erfolge sind großartig und mit jedem Erfolg entwickelt man sich weiter, so Alex. Man wächst mit den Herausforderungen und lernt sich jedes Mal ein bisschen besser kennen. Es ist auch schön zu wissen, eine neue Route geklettert zu haben, wo sich auch zukünftig andere dran probieren können.

Versuchen seine Träume zu verwirklichen

Seit knapp einem Jahr lebt Alex nun schon vom Sportklettern und hat somit sein Hobby zum Beruf gemacht. Manchmal frägt sich Alex aber auch, wieso ausgerechnet er das Glück hat, da selbstverständlich ist das nicht. Klettern ist leider immer (noch) eine Rand-Sportart. Daher hatte es schon etwas gedauert, bis sich der familiäre Kreis um Alex, davon auch überzeugen lies. Mit den Sponsoren kam auch das Verständnis für den Profisport.

Es ist wichtig an seinen Träumen dran zu bleiben und nie aufzugeben. Da kann es auch schonmal vorkommen, das den aktuellen Projekten ein Familientreffen weichen muss. Das Ziel vom Klettern leben zu können, hatte er aber nicht für sich festgeschrieben. Alex ist sehr froh darüber, dass er ein Umfeld hat wo sich mit seiner Leidenschaft gut verträgt. Seine Lebensgefährtin ist auch Kletterbegeistert und so kann der Lifestyle des Bergsports auch privat mit tollen Ausflügen kombiniert werden.

Auf den Körper hören

Längere Ruhephasen gibt es so gut wie keine. Hochgerechnet 1 Tag pro Woche, wo das Klettern nicht die oberste Priorität genießt. Ansonsten wird sehr stark auf die physische und auch psychische Verfassung hingearbeitet. In der Ernährung hat sich Alex aktuell zu einem Wahlveganer entwickelt. Durch einen guten Freund aus Deutschland ist er zu dieser Ernährungsform gekommen. Er hatte gemerkt, dass sein Organismus oft sehr müde war und durch die rein pflanzliche Ernährung, fühlt er sich besser und auch der Schlaf profitiert.

Es ist immer gut die Dinge zu sich zu nehmen, die einen nach vorne bringen und mit denen man sich selbst besser fühlt, so Alex. Man muss viel probieren und wenn was nicht funktioniert dann auch entsprechend ändern. Das Wichtigste jedoch ist es, zu sich selber ehrlich zu sein, auf seinen Körper zu hören und sich selbst nicht in die Tasche zu lügen. Im Leistungssport das A und O – sowohl in der Ernährung als auch im Training!

In Sachen Supplements ist Alex eher zurückhaltender, da er auch der Auffassung ist, man könne sich in dem heutigen Überangebot schnell verlieren. Klar spricht nichts dagegen, sich hin und wieder Elektrolyten oder Omega 3 zu bedienen, aber allen voran schört Alex auf Wasser. Wasser ist für ihn unabdingbar.

Einstellung macht den Unterschied

Ob Alex in der Zukunft auch an Wettkämpfen teilnehmen wird, bleibt abzuwarten. Zwischen Wettkampfklettern und freiem Klettern, sieht Alex doch recht große Unterschiede, wobei die Routen auch im Wettkampf schon teils sehr anspruchsvoll sind. Dennoch ist es schwer beides miteinander zu kombinieren. Man kann in allen gut sein aber nur in einem perfekt. Und genau das ist es was Alex ausmacht. Sich ambitionierte Ziele zu setzen und diese mit reflektierten, analytisches Vorgehen und Willen zu erreichen.

Für all diejenigen die sich auch vom Klettern oder Bouldern begeistern lassen oder dabei sind hiermit anzufangen, hat Alex noch ein Tipp parat: „Erfolg hat man nur, wenn man auch mit Rückschlägen umgehen kann. Es gilt aus Ihnen zu lernen, den Fokus nie aus den Augen zu verlieren, härter zu trainieren und weiterzumachen“.

Seine bisherigen Erfolge findest Du auf seiner Homepage. Folge ihm auch auf Instagram und Youtube.

 

 

Fotos: © Alex Rohr