Durch Faszination zur Leidenschaft

Manuel Nübel alias Nübeltäter, kommt aus den Raum Karlsruhe und lebt die Leidenschaft des Fliegens in all seinen Formen. Sei es im Modelflugbereich oder auch im Gleitschirmfliegen, kann man allein schon aus seinen Worten heraus die Begeisterung merkbar spüren. Da er in der Nähe eines Segelflugplatzes aufgewachsen ist, entstand bereits in der Kindheit die Faszination fürs Fliegen.

Bescheidenheit trotz zahlreicher Erfolge

Mittlerweile lebt er im Allgäu und liebt und lebt das Gleitschirmfliegen durch und durch. Seit seinem erfolgreich absolvierten Gleitschirmflugschein im Jahre 2005 sammelte Manuel zahlreiche sportliche Bestleistungen und Erfolge. Darunter unter anderem 2012 die deutsche Meisterschaft und 2014 ein Worldcup Sieg im klassischen Wettkampffliegen.

Nun geht er in der 10. Auflage der „RedBull X-Alps“ bereits zum 4 Mal an den Start, nachdem er 2019 seine bisher beste Gesamtleistung als 5. Platzierter erreichen konnte. Auf die Frage ob dieses Jahr der Titel angepeilt ist, verweist Manuel auf ein sehr starkes Teilnehmerfeld, welches er für einen Titelgewinn als sehr große Herausforderung betrachtet. In der Tat ist jeder der 33 Athleten und Athletinnen schon von Grund auf in der Lage Spitzenleistungen abzurufen. Dennoch ist es Manuel aber auch sehr wichtig, Spaß bei dem zu haben was man macht und ein gutes Event zu genießen!

Training zur jeder Jahreszeit

Die Vorbereitung auf ein solch extrem physisch herausforderndes Event beginnt bei Manuel schon knapp ein dreiviertel Jahr vor dem Start. Ab da wird das Training intensiver und zielgerichteter strukturiert. Dass es aber auch einer sehr guten Pilotenerfahrung im Gleitschirmfliegen bedarf, ist für Manuel Grundvoraussetzung. 6 Tage pro Woche, so der Trainingsplan, werden Stabilisationsförderungsübungen, Radfahren, Trailrunning und Langlauf oder auch Skitouren im Winter absolviert. Sobald der Schnee schmilzt gilt es, ungefähr 2-3 Monate vor Start, auch Teile der Strecke zu begutachten aber auch parallel das fliegerische Können weiter zu trainieren – ganz nach der Kombination „Hike&Fly“.

In Sachen Ernährung muss man ausprobieren was dem Körper gut tut und wie der Körper darauf reagiert, so Manuel. Wichtig aber ist es immer genügend Energie zu sich zu nehmen, wobei auch das supplementieren in Bezug auf Eiweiße ein wichtiger Bestandteil darstellt. Gerade während des Wettkampfes ist es von Vorteil die vom Köper benötigten Vitaminen auch in Form von Getränken zu sich zu nehmen. Erfahrungsgemäß befreit sich zu Beginn der „RedBull X-Alps“, zwischen Tag 5 und Tag 7, der Körper von sämtlichem überschüssigen Fett und der Körper zeichnet sich Ultra definiert ab.

Diese normale Reaktion ist aber auch gleichzeitig ein Punkt, der im Anschluss des Wettkampfes wieder eine stärkere Präsenz bekommt, da der Körper sich alles wiederholen will und dies zu einem verstärkten Hungergefühl führt. Bis der Körper sich wieder regeneriert und von den Strapazen erholt hat, kann es schon eine Zeit lang dauern, so Manuel. Größere Belastungserscheinungen konnte Manuel, zum Glück für sich bisher aber nicht feststellen, aber er betont dennoch, dass es sehr wichtig sei dem Körper Zeit zu geben.

Die Entscheidungen sind zielführend

Jeder Athlet geht mit einem, für sich im Vorfeld zusammengestellten, Team an den Start. Hierbei setzt Manuel auf die unterschiedlichsten Personen. Seien es jene mit denen er schon länger zusammenarbeitet als auch neue Leute, welche aber eine entsprechende Motivation mitbringen. Wichtig ist es hierbei, dass man bedenken muss, eine lange Zeit gemeinsam zu verbringen und auch miteinander klar zukommen, so Manuel. Gute Absprachen und Entscheidungen im Team sind unerlässlich.

Eine Grundstrategie haben Manuel und sein Team zwar ausgearbeitet, aber dies als eine Art Masterplan zu bezeichnen sei falsch. Man muss immer schauen wo man steht und es gilt sich auf jede Situation neu anpassen zu können. Flexibilität ist für ihn hier das A und O.

Das „Hike&Fly“ ist immer stärker im Aufschwung und findet bei den jüngeren, sogenannten Neulingen, aber auch vielen Bergsteigern allgemein immer größeren Anklang. Nicht zuletzt, dass die Ausrüstung sich über die letzten Jahre stark verändert hat und nun im Vergleich zu der früheren um einiges leichter ist.

Für diejenigen die mit dem Hobby „Hike&Fly“ neu beginnen und bereits einen Gleitschrimflugschein besitzen oder sich dem Gleitschirmfliegen widmen möchten, will Manuel einen besonders wichtigen Tipp mit an die Hand geben. Es ist immer sehr hilfreich einen guten Mentor an seiner Seite zu haben, sei es von der Flugschule oder aus dem Freundeskreis. Er empfiehlt als Neuling nie auf eigenen Fuß zu starten und sich grundsätzlich nie zu überschätzen.

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Fotos: © Zooom AG, © Sarah Grosser, © Fuxografie, © Daniel Schulz