5. Start in der 10. Auflage

Paul Guschlbauer, gebürtiger Steirer und mittlerweile Wahl-Salzburger lebt in Hallein. Grundsätzlich könnte man sagen, dass nach insgesamt 4 dritten Plätzen, auch dieses Jahr, in der 10. Auflage der „RedBull X-Alps“ wieder das Ziel der Sieg sei. Doch aufgrund einer Verletzung, welche sich Paul in der Wintertrainingsphase zuzog, gibt er sich Bescheiden und erklärt sein Ziel damit dabei zu sein können und das Rennen erfolgreich über die gesamte Distanz zu meistern.

Seit Kindheitstagen aktiv

Schon seit seiner Kindheit liebt und lebt er den Sport in allen Bereichen und kann daher heuer auf eine hervorragende Grundausdauer zurückgreifen. Wenn man ihn fragt, wie man sich am besten auf das Event vorbereitet, schmunzelt Paul und betont, dass hier wohl eine lebenslange Vorbereitung erforderlich ist. Als Quereinsteiger hier mit an den Start zu gehen ist schier unmöglich.

In den letzten Jahren gewann er einmal im Team und mehrmals in der Einzelwertung „Paragliden“ den RedBull Dolomitenmann, ein Staffelrennen gemischt aus mehreren Disziplinen, unter anderem auch das Mountainbiken. Paul fing schon in seiner Kindheit mit dem Biken an und bleibt diesem weiterhin treu, was gleichzeitig auch eine Art Training zur Vorbereitung auf das Event im „Hike&Fly“ schlechthin, der „RedBull X-Alps“, stellt.

Bergsteigen und Klettern waren und sind auch schon immer weitere elementare Sportarten in Pauls leben. 2006 kam das Gleitschirmfliegen dazu und somit die Kombination zum „Hike&Fly“. Speziell diese Kombination ist die Paradedisziplin von Paul, in welcher er, wie er selber im Interview verlauten lässt, je länger er dabei ist, auch immer mehr Spaß und Freude darauf hat.

2011 startete er erstmalig bei den „RedBull X-Alps“, wo er mittlerweile als Veteran bezeichnet wird. Um etwas spezifischer einen Blick auf die Vorbereitung zu werfen, so meint Paul, beginnt er knapp 6 Monate vor Start beim Training auch den Rucksack mit einzubinden. Im Winter werden Skitouren gemacht und das Radeln steht im Sommer mehr im Vordergrund. Je näher der Start rückt desto spezifischer wird trainiert. Auch das Besichtigen der Strecken ist ein wichtiger Teil.

Energie für den Körper

In der Ernährung ist es für Paul sehr wichtig, sich gesund zu ernähren und nicht zu viel auf verarbeitetes Essen zu setzen. Während des Trainings sind aber auch mal ab und an Riegel erlaubt. Die Zufuhr von gesunden Vitaminen und das Supplementieren runden die Ernährung ab. Während des Rennens greift Paul, aufgrund des hohen Energieaufwandes auch mal auf Gels zurück, um seinen Körper mit den wichtigsten Nährstoffen zu versorgen.

Die Vorbereitung bestehend aus Training und Ernährung, aber auch die perfekte Zusammensetzung des Teams, stellt für Paul den Masterplan für solch ein physisch extrem herausforderndes Event dar. Gerade im Team bringt jeder seine eigenen speziellen Fähigkeiten mit und jeder Einzelne hat auch seine besondere Aufgabe, so Paul. Ganz nach dem Motto: Nur als Team kann man gewinnen! Im Rennen ist es auch immer wichtig zu schauen wo man steht, wo man sein will und wie es in der Situation aussieht, in der man sich befindet. Grundsätzlich muss man sich den Bedingungen der Strecke anpassen.

Da jeder Teilnehmer, während des Rennens auch einen sogenannten „Nightpass“ hat, welcher erlaubt einmalig die Ruhephase zu unterbrechen und während dieser Zeit Strecke zurückzulegen, ist diese Ausnahme natürlich eine ganz besondere. Da diese Option aber auch die Kontinuität des Rennablaufes der Athleten durcheinanderwirft, gilt sie als Fluch und Segen zu gleich. Aus rein psychologischer Sicht wird dieser Joker meist gegen Ende des Rennens gezogen, um hier nochmals einen Showdown zu kreieren und jeder nochmals soweit kommt wie nur möglich, so Paul.

Angesprochen auf die Strapazen, die solch ein Event mit sich zieht, äußert sich Paul sehr offen und betont, dass es 2011 bei seiner ersten Teilnahme doch schon 2 bis 3 Monate gedauert hat bis sich der Körper wieder erholt hatte. Mittlerweile aber, so Paul, hat sich das über die Jahre hinweg gebessert und auch die Ernährung parallel soweit eingependelt, dass es nun nach dem Rennen nur noch 2 bis 3 Wochen dauert bis sich der Körper wieder reguliert und erholt hat.

Da das Ziel diesmal nicht Monaco, sondern Zell am See ist freut und motiviert Paul nochmals besonders, da er dann den Gedanken „…jetzt geht’s nach Hause…“ fokussieren kann. Die Änderung des Ziels nahm er sehr positiv zur Kenntnis. Aktuell laboriert Paul noch unter einer Fußverletzung, hofft aber und ist auch sehr optimistisch rechtzeitig zum Start fit zu werden. Wir drücken ihm die Daumen!

Durch und durch flexibel sein

Um Neulinge für das „Hike&Fly“ zu begeistern, meint Paul, findet er das schöne daran die Flexibilität hervor zu heben. Man steigt den Berg nicht nur hoch und wieder herunter, sondern man kann auch selber für sich nach einem geeigneten Startplatz suchen von wo aus der Flug nach unten beginnen soll. Grundvoraussetzungen für das „Hike&Fly“ ist der Gleitschirmflugschein auf der einen Seite und die Begeisterung für das Bergsteigen auf der anderen.

Auf die Frage, ob Paul noch den einen oder anderen Tipp für diejenigen hat, die sich auch dem „Hike&Fly“ als Hobby widmen möchten, konnte er sich ein kleines Lachen nicht verkneifen und meinte, dass man doch damit beginnen solle, von der Bergbahn auf den Fußmarsch umzusteigen. Für eine Kombination aus übersetzt „wandern&fliegen“, keine schlechte Idee!

Außerdem Sicherheit optimieren und bei Bedarf die Ausrüstung anpassen. Und zu Beginn, empfiehlt Paul, sich nicht zu überschätzen und lieber klein anzufangen, anstatt auf größere Strecken zu setzen.

Eine Massage die Paul an jeden da draußen noch hat, ist sich nicht von Motivationsproblem unterkriegen zu lassen, sondern den Schritt nach vorne zu machen und damit anzufangen aktiv zu sein – alles weitere kommt mit der Zeit! Ganz nach dem Motto „peu à peu“ oder im deutschen „Schritt für Schritt“…

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Fotos: © RedBullContentPool